Binäre Optionen mit Hilfe der Bollinger Bands traden
Bollinger Bands oder Bollinger Bänder geben einen Bereich um den Mittelwert eines Kurses an, in dem man einen Aktien- oder Devisenkurs unter bestimmten Voraussetzungen vermuten kann. Liegen sie am oberen Rand des Bands, lässt dies auf einen baldigen Kursrückgang schließen. Bewegen sie sich hingegen am unteren Rand, ist dies ein Hinweis auf einen zu erwartenden Kursanstieg.
Bollinger Bands und binäre Optionen
Was sind Bollinger Bänder?
1. Bollinger Bands ist eine statistische Analyse
2. Bänder sollen Trendwenden voraussagen
3. bei Durchbrechen der Bänder längerer Trend
4. in der Praxis umstritten
Basis der Berechnung ist meist der gleitende Durchschnitt der letzten 20 Tage. Bei normalverteilten Werten erwartet man eine Häufung in der Mitte. Das bedeutet, Werte rund um das arithmetische Mittel kommen sehr häufig vor. Je weiter man sich von dieser Mitte entfernt, desto seltener werden die Werte. Grafisch dargestellt ergibt sich die berühmte Glockenkurve, die früher auch auf dem 10 DM Schein zu sehen war.
Bollinger Bänder mit Standardabweichung
Für die Berechnung benötigt man noch die Standardabweichung, ein statistisches Maß das angibt, wie stark der Kurs durchschnittlich schwankt. Zählt man die Standardabweichung zum Mittelwert hinzu, erhält man die obere Grenze des Bandes, übernimmt man sie in die untere.
Einige Handelsplattformen wie die Forex-Plattform MetaTrader haben diese Möglichkeit der Chartanalyse bereits standardmäßig integriert, auf reinen Binäre Optionen Plattformen fehlen diese zumeist. Man kann sich also auf Wunsch das entsprechende Band anzeigen lassen, ohne selbst Berechnungen durchführen zu müssen.
Bänder für binäre Optionen nutzen
Die Interpretation ist einfach. Nähert sich der Kurs der oberen Grenze, wird ein Kursrückgang erwartet, ähnlich wie bei einem Widerstand in der Chartanalyse. An der unteren Grenze ist es umgekehrt. Wird die Grenze dagegen durchbrochen, ist das ein Signal für einen längeren Kursanstieg (wenn das Band nach oben verlassen wurde) oder für einen längeren Kursrückgang (wenn das Band nach unten verlassen wurde).
Die Aussagekraft dieser Bänder ist allerdings umstritten. Ihre Berechnung beruht nämlich auf statistischen Gesetzen, die für zufällig verteilte Werte gelten. Das ist bei Börsenkursen aber nicht der Fall. Trotzdem schwören viele Trader auf die Bollinger Bänder. Ihr Argument: solange genug Händler daran glauben, dass beispielsweise beim Erreichen der oberen Bandgrenze der Kurs sinkt, werden sie verkaufen. Der Kurs sinkt dann wirklich. Deshalb sollte nach Möglichkeit auch der standardmäßig verwendete 20-Tage-Durchschnitt verwendet werden und kein anderer Mittelwert, beispielsweise ein 30-Tage-Durchschnitt.