Binäre Optionen oder Forex: Wir haben den Online-Handel kritisch unter die Lupe genommen
Forex und binäre Optionen stellen für immer mehr private Anleger eine interessante Alternative zu den bisher etablierten Geldanlagen dar. Da es kaum noch möglich ist, mit Zinsen eine nennenswerte Rendite zu erwirtschaften, gewinnt das Trading immer stärker an Bedeutung. Allerdings sind Finanzderivate auch deutlich riskanter als andere Investitionsmöglichkeiten. Dies sollten sich alle angehenden Trader unbedingt bewusst machen, bevor sie aktiv am Online-Handel mit Forex oder binären Optionen teilnehmen. Auch wenn die hohen Renditen, die häufig in der Werbung für die entsprechenden Produkte versprochen werden verlockend klingen, darf das Risiko nicht vernachlässigt werden. Damit Sie beim Trading mit Derivaten keine unerwartet hohen Verluste erleiden haben wir binäre Optionen und Forex-Handel näher unter die Lupe genommen und erläutern in diesem Artikel die wichtigsten Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zwischen den beiden Handelsformen.
Beide Trading-Arten weisen starke Ähnlichkeiten zueinander auf
Im Grunde genommen sind sich Forex-Handel und binäre Optionen sehr ähnlich. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn schließlich war unter anderem der Forex-Handel Vorbild bei der Entwicklung der binären Optionen. Diese entstanden vor einiger Zeit, weil ein einfaches Finanzprodukt für Einsteiger benötigt wurde. Das gesuchte Finanzinstrument sollte die Vorzüge des Forex-Tradings bieten und gleichzeitig aber so einfach aufgebaut sein, dass es auch von Laien sehr schnell verstanden und genutzt werden kann. Mit den binären Optionen ist es sehr gut gelungen, diese Vorstellungen umzusetzen.
Binäre Optionen haben genau wie Forex die Eigenschaft, dass der Trader durch eine gezielte Kursanalyse seine Gewinnchancen verbessern und dadurch profitabel handeln kann. Es gilt bei beiden Produkten, den Verlauf des Kurses im Voraus zu bestimmen, um davon dann finanziell zu profitieren. Dabei wurden die binären Optionen im Vergleich zum Handel mit Währungspaaren stark vereinfacht. Während bei Forex zu jedem Zeitpunkt eines Trades entschieden werden kann, wann der Ausstieg erfolgen soll, ist dies bei binären Optionen von Anfang an festgelegt. Auch der mögliche Gewinn steht bereits fest, wie hoch der Kurs steigt oder fällt spielt nur bei Forex, nicht aber bei binären Optionen eine Rolle.
Weitere Gemeinsamkeiten weisen beide Finanzinstrumente auch bei den Gewinnchancen und beim Risiko auf, denn es sind sowohl hohe Gewinne in kurzer Zeit möglich, wie auch ein Totalverlust der gesamten Einlage. Forex und binäre Optionen sind beide hohen Schwankungen unterworfen und gelten daher als hochspekulativ. Somit sollte immer nur Geld eingesetzt werden, dessen Verlust keinen großen Schaden für den Trader darstellt, unabhängig davon, ob binäre Optionen oder Forex gehandelt werden.
Binäre Optionen vs. Forex – Warum Sie sich sich für eine Variante entscheiden sollten
Binäre Optionen sind leicht zu verstehen und die Handelsplattformen können auch von Einsteigern schnell bedient werden, während der Forex-Handel einige zusätzliche Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten hat und somit deutlich schwerer zu erlernen ist. Da die beiden Finanzinstrumente sich ansonsten in vielen Punkten ähneln, ist es in der Theorie durchaus möglich, sowohl binäre Optionen wie auch Forex zu handeln, denn das Wissen aus dem einen Bereich kann beim Handel mit dem jeweils anderen Produkt einen Vorteil darstellen. Allerdings gibt es nur sehr wenige erfolgreiche Trader, die beide Varianten dauerhaft handeln. Das liegt nicht daran, dass es nicht möglich wäre, sondern daran, dass es einfach nicht besonders sinnvoll ist. Profitable Trades lassen sich in beiden Bereichen zur Genüge finden, so dass es nicht nötig ist, ein zweites Finanzinstrument hinzuzunehmen, um auf eine entsprechende Anzahl an Trades zu kommen. Beides sind Produkte von hoher Varianz, so dass auch hier kein gegenseitiger Ausgleich des Risikos erfolgt. Es ist daher ratsam, sich für Forex Handel oder binäre Optionen zu entscheiden und sich dann entsprechend zu spezialisieren, denn so kann die gesamte Zeit und Energie, die dem Nutzer zur Verfügung steht, auf ein Produkt konzentriert werden, so dass ein maximaler Profit erzielt wird.
Anfänger können mit binären Optionen leicht in den Handel einsteigen
Mit den binären Optionen ist der Einstieg besonders leicht, denn hier müssen nur wenige Entscheidungen pro Trade getroffen werden, der Rest läuft automatisch ab. Auch als Neueinsteiger bei binären Optionen ist der Umgang mit der Software schnell erlernt und auch die ersten einfachen Analysemethoden lassen sich dank dem kostenlosen Schulungsmaterial vieler Broker leicht verstehen und umsetzen. So kann schnell mit dem aktiven Handel begonnen werden und möglicherweise werden auch schon bald die ersten Gewinne erzielt. Durch diesen leichten Einstieg wird Anfängern oft empfohlen, mit binären Optionen zu beginnen, wenn die Frage binäre Optionen vs. Forex im Raum steht. Auch viele Händler, die heute professionell Forex, CFDs oder auch Futures handeln, haben mit binären Optionen begonnen und dort ihre ersten Profite gemacht.
Bei all den guten Eigenschaften und der leichten Verfügbarkeit für Anfänger sollte aber niemals vergessen werden, dass bei binären Optionen auch ein hohes Risiko besteht, alles zu verlieren. Anfänger können das Trading daher durchaus als guten Einstieg sehen, sollten aber immer nur Geld verwenden, welches sie als Risikokapital betrachten und problemlos ohne ernsthafte Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation verlieren können. Viele Broker werben ausschließlich mit den Vorteilen und weisen nur im Kleingedruckten auf das hohe Verlustrisiko hin.
Binäre Optionen haben keine Nachschusspflicht
Binäre Optionen haben gegenüber dem Forex-Handel einen weiteren großen Vorteil: Die Trader können immer nur so viel verlieren, wie sie grade bei den aktuellen Trades als Einsatz gezahlt haben. Ist das Geld für einen Trade nicht auf dem Handelskonto vorhanden, kann dieser Trade nicht platziert werden. Folglich kann auch nicht mehr Geld verloren werden, als sich auf dem Handelskonto des Kunden befindet.
Das mag selbstverständlich klingen, aber bei Forex sind Verluste möglich, die deutlich über das Kontoguthaben hinausgehen. Währungspaare werden in der Regel mit einem recht hohen Hebel gehandelt, der es den Tradern ermöglicht, ein Vielfaches ihrer Einzahlung am Finanzmarkt zu bewegen. Droht der Verlust bei einer geöffneten Position den aktuellen Kontostand zu übersteigen, so erfolgt der Margin Call und anschließend die automatische Schließung der Position. So soll verhindert werden, dass mehr Geld verloren wird, als der Trader eigentlich zur Verfügung hat. In den meisten Fällen funktioniert das auch, aber wenn eine hohe Volatilität auftritt, kann es passieren, dass eine Position nicht rechtzeitig automatisch geschlossen werden kann und die Verluste so deutlich höher sind, als das Kontoguthaben des Kunden. Durch die sogenannte Nachschusspflicht muss der Trader nun seinen Kontostand ausgleichen. Da in Extremfällen die erforderliche Nachzahlung ein Vielfaches des eigentlich eingezahlten Guthabens betragen kann, ist nicht nur die Einzahlung, sondern unter Umständen auch gleich die Existenz des Kunden gefährdet. Um dieses Risiko zu umgehen, können Trades ausschließlich mit einem Stop Loss abgeschlossen werden, welches die rechtzeitige Schließung der Position bei einem vorher festgelegten Verlust garantiert.
Forex Handel oder binäre Optionen – Wo ist mehr Gewinn möglich?
Bei beiden Produkten gibt es Gewinner und Verlierer, wobei die Zahl der Verlierer deutlich höher ist. Um langfristig erfolgreich mit Finanzinstrumenten handeln zu können, ist ein hohes Maß an Disziplin und eine ständige Erweiterung des Horizonts nötig. Nur wenige der anfangs enthusiastischen Neueinsteiger sind in der Lage, die Bedingungen für ein langfristig erfolgreiches Trading zu schaffen.
Bei der Frage, ob besser binäre Optionen oder Forex für den Handel gewählt werden, sollte nicht der maximale Gewinn den Ausschlag geben, denn der hängt bei beiden Varianten von vielen verschiedenen Faktoren ab und es kann keine verbindliche Aussage darüber getroffen werden, bei welchem Produkt die höheren Profite möglich sind.
Bei den Kosten dagegen hat ganz klar der Forex-Handel die Nase vorn. Hier werden die Gebühren in der Regel durch Spreads berechnet, die den Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis für einen Basiswert darstellen. In manchen Fällen werden die Spreads auch durch vergleichsweise geringe Kommissionen ersetzt. Bei binären Optionen werden keine direkten Gebühren erhoben, aber der Broker macht einen hohen Verdienst durch die Differenz aus dem Geld, welches er für einen gewonnenen Trade zahlt und dem Geld, welches er bei einem verlorenen Trade einnimmt (in der Regel der komplette Einsatz). Hier beträgt die Auszahlung meistens nur zwischen 80 und 90 Prozent, während im Verlustfall 100% des Einsatzes eingenommen werden. Einige Broker zahlen sogar noch deutlich weniger aus.
Mit dem Demokonto beides ausprobieren
Um binäre Optionen vs. Forex zu vergleichen, können die Trader auch ganz ohne Echtgeld-Einsatz handeln. Mit einem kostenlosen Demokonto können bei unterschiedlichen Brokern sowohl Forex, wie auch binäre Optionen getestet werden. So können die Unterschiede selber erlebt werden und der Trader kann nach ausgiebigen Tests selber entscheiden, welches Finanzinstrument ihm am besten liegt. Es ist ratsam, so lange mit den kostenlosen Demokonten zu handeln, bis sich eine klare Vorliebe für binäre Optionen oder Forex herauskristallisiert, so dass im Anschluss nur ein Echtgeldkonto eröffnet werden muss. So werden Verluste durch „Ausprobieren“ vermieden und jeder Trader kann vor seiner Entscheidung trotzdem in beiden Bereichen Erfahrungen sammeln.
Die Rolle der Broker
Die Wahl des Online-Brokers ist für den zu erwartenden Profit entscheidend. Egal ob es sich um Broker für Forex Handel oder binäre Optionen handelt: Die Konditionen können sich stark unterscheiden und jeder Trader sollte beim Vergleich der einzelnen Anbieter sehr sorgfältig vorgehen, um das für ihn am besten geeignete Handelskonto zu finden. Neben den Kosten für den Handel, die sich direkt auf den Profit der Trader auswirken, spielt vor allem die Seriosität eine entscheidende Rolle. Egal ob mit Forex oder binären Optionen gehandelt wird, ein sicherer und zuverlässiger Broker ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass mit dem Trading überhaupt Profit gemacht werden kann. Achten Sie bei einem Broker immer darauf, dass dieser über eine gültige Lizenz verfügt und somit von einer Finanzbehörde reguliert wird. Broker mit EU-Regulierung haben den Vorteil, dass sie an die strengen MiFID-Richtlinien gebunden sind und werden daher von den meisten Profis bevorzugt.
Binäre Optionen Unterschied Forex: Unser Fazit
Auf die Frage, ob der Forex Handel oder binäre Optionen die bessere Wahl sind, gibt es keine eindeutige Antwort. Mit beiden Finanzinstrumenten sind hohe Gewinne, aber auch sehr hohe Verluste möglich. Das kann bis zum Verlust der kompletten Einlage gehen, beim Forex Handel ist im Verlustfall unter Umständen sogar eine Nachschusspflicht zu erfüllen. Daher sollte immer nur Geld eingesetzt werden, welches auch verloren werden darf, ohne dass sich daraus große Schwierigkeiten oder Einschränkungen für den Trader ergeben. Der Handel mit diesen hochspekulativen Produkten ist somit nur für Trader geeignet, die das entsprechende Kapital zur Verfügung haben, mit dem sie frei handeln können und das nicht für andere Dinge eingeplant ist. Bei beiden Produkten ist der Handel schon mit einer recht niedrigen Mindesteinzahlung möglich.
Vor der Registrierung bei einem Online-Broker für binäre Optionen oder Forex sollte unbedingt überprüft werden, ob es sich um einen zuverlässigen und seriösen Anbieter handelt. Dazu gehören Erfahrungsberichte anderer Kunden des Brokers, Informationen über eine zuverlässige Regulierung und das vollständige Lesen der allgemeinen Geschäftsbedingungen, denn hier verstecken sich bei vielen zweifelhaften Brokern Einschränkungen, die ein erfolgreiches Handeln verhindern könnten.
Es kann nicht klar festgestellt werden, ob der Forex Handel oder binäre Optionen die beste Wahl ist. Dies muss jeder Trader entsprechend seiner persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse selber feststellen. Es ist zwar nicht ratsam, beide Finanzinstrumente parallel zu handeln, ein Umstieg auf das jeweils andere Produkt stellt jedoch zu keinem Zeitpunkt ein großes Problem dar. Viele erfolgreiche Trader haben im Laufe ihrer Karriere das bevorzugte Handelsprodukt gewechselt, da sich durch die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten oder auch die Veränderung der persönlichen oder finanziellen Situation andere Voraussetzungen ergeben haben.